Flüchtlinge aus Griechenland nach Deutschland

Veröffentlicht am 24. Juli 2025 um 17:19

Laut einem Vorabbericht der Funke Mediengruppe haben in den Monaten Januar bis Mai dieses Jahres rund 8000 bereits in Griechenland anerkannte Flüchtlinge in Deutschland erneut Asyl beantragt. Die Funke Mediengruppe bezieht sich in dem Bericht auf eine Anfrage beim Bundesinnenministerium. Im Jahr 2024 waren es demnach insgesamt mehr als 26.000. In dem Jahr haben insgesamt 250.945 Menschen in Deutschland einen Asylantrag gestellt.

Im Rahmen der sogenannten Sekundärmigration dürfen anerkannte Schutzsuchende nach den Schengen-Regeln bis zu 90 Tage innerhalb eines halben Jahres frei in ein anderes EU-Land reisen. Einen weiteren Antrag auf Asyl in einem anderen EU-Staat dürfen sie aber nicht stellen. „Personen, denen Schutz in Griechenland zuerkannt wurde, müssen den Schutz auch dort in Anspruch nehmen“, teilte das Ministerium mit.

Dem Vorabbericht zufolge reisten viele der anerkannten Flüchtlinge mit dem Flugzeug nach Deutschland. Dort finden nach Meinung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) zu wenige Kontrollen statt. „Die Bundespolizei kontrolliert Flussbrücken, Autobahnen und Landstraßen an den Binnengrenzen zu Polen oder Österreich, wir sind an der Landesgrenze mit massivem Personaleinsatz unterwegs, überprüfen strikt auf mögliche irreguläre Einreisen von Migranten und Schutzsuchenden. Zugleich klafft eine Lücke an den Flughäfen“, sagte Andreas Roßkopf, Vorsitzender des GdP-Bereichs Bundespolizei, den Zeitungen der Funke Mediengruppe demnach. An den Flughäfen habe die Polizei kaum Handhabe gegen illegale Migration. Die Bundespolizei benötige dort dringend mehr Befugnisse zur Kontrolle und auch zur Zurückweisung der sogenannten Sekundärmigration.

Flüchtlingsorganisation nennt Lage von Geflüchteten in Griechenland „inhuman“ - Gericht erlaubt Abschiebungen nach GriechenlandDas Bundesverwaltungsgericht hatte im April Abschiebungen alleinstehender, gesunder und arbeitsfähiger Migranten nach Griechenland als zulässig eingestuft. Trotz Mängeln im griechischen Aufnahmesystem drohe diesem Personenkreis keine extreme Not in dem Land, entschied das Gericht in Leipzig. Die Regierung in Athen machte daraufhin deutlich, dass sie Geflüchtete, die zunächst in Griechenland Asyl beantragt und anschließend in Deutschland einen weiteren Antrag gestellt haben, nicht zurücknehmen will.

Die Flüchtlingshilfsorganisation Pro Asyl spricht dagegen weiterhin von einer „inhumanen Situation der Geflüchteten“ in Griechenland, die sich „seit Jahren nicht grundlegend verändert“ habe. „Weiterhin gilt die drastische Formel: Kein Bett, kein Brot, keine Seife“, sagt Meral Zeller, Referentin in der Europaabteilung von Pro Asyl, den Funke-Zeitungen.

https://rp-online.de/.../asyl-in-griechenland-anerkannt...

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