Hausbooturlaub in Milow


Tag 1

Da um 15 Uhr circa die Bootsübergabe stattfinden sollte machten wir uns gegen 14 Uhr langsam auf den Weg. Mein Vater und Christine (seine Frau) hatten auch ein Boot gemietet und wollten auch so gegen halb 3 vor Ort sein. Da die beiden aus Stadtroda in Thüringen kommen weiss man ja nie so genau wie man durchkommt. Also dachten wir uns lieber ein paar Minuten früher dort sein. Und was soll ich sagen, fast auf die Minute kamen wir zusammen an in Milow...das hatte ja nun schon mal super geklappt. Nach einer herzlichen Begrüssung machten wir uns langsam auf den Weg zum Hafenmeister um die Kaution zu zahlen und unser Boot in Empfang zu nehmen. Ich schreibe extra ,,langsam‘‘ weil mein Vater vor einiger Zeit einen Oberschenkelhalsbruch hatte und deswegen  noch an einer Krücke läuft und nicht so schnell ist. Ausserdem spielt diese besagte Krücke später auch noch eine kleine Rolle in dieser Geschichte.

Noch eine kleine Zusatzinformation, es wird später noch oft die Rede von 3 Booten sein. Mein Bruder hatte auch ein Boot gemietet nur war er leider verhindert und sein Ersatzmann konnte auch nicht. Da er es aber komplett bezahlt hatte und eine Stornierung wegen der Kurzfristigkeit nicht mehr möglich war, hatten wir sozusagen 3 Boote. Was sich später auch als nützlich erwiesen hatte.

Nun beim Hafenmeister angekommen gab es ein kleines Problem beim bezahlen der Kaution. Die Kartenzahlung funktionierte leider an diesem Tag nicht. Aber es gab die Möglichkeit die Kaution in Höhe von 500 Euro auch per Paypal zu bezahlen was ich dann auch tat. Bei Christine klappte das leider nicht weil sie wohl ein Limit bei Paypal drin hat oder sowas in der Art. Ich sagte ist doch kein Problem dann übernehmen wir die Kaution mit, weil die bekommt man ja am Ende der Reise zurück, aber der Hafenmeister, ich glaube Marco heisst er wiegelte ab und sagte, macht Euch mal kein Stress, eine Kaution ist bezahlt und Ihr werdet ja nicht 2 Boote versenken :-). Ich kann immer wieder nur sagen, die Leute dort sind wirklich sehr gut drauf und auch total locker. Das ist echt eine sehr familiäre Atmosphäre und man fühlt sich super gut aufgehoben.

Nachdem das alles geklärt und bezahlt war bekamen wir unsere Schlüssel und konnten unsere Sachen an Bord bringen und Betten beziehen, Essen in den Kühlschrank packen, naja was so alles anfällt. Dies konnte man auch alles in Ruhe machen, weil und das ist für mich auch wieder richtig Klasse und besser als bei Bunbo, man muss nicht zwingend den kleinen Charterschein machen. Wir wurden gefragt ob wir schon einmal gefahren sind mit solch Hausboot, worauf ich antwortete, ja im Oktober erst hier und dann war das erledigt. Natürlich, wer sich unsicher ist oder Neuling, der kann selbstverständlich die Einweisung machen, das ist gar kein Thema. 

Da der erste Tag immer etwas anstrengend ist, gerade wenn man eine etwas längere Anreise hat hatten wir dann beschlossen nicht mehr raus zu fahren sondern den Tag locker und entspannt auf der Bootsterasse beim Glas Wein und einer Grillwurst bzw Grillboulette ausklingen zu lassen. Aber wie das so ist, wenn man denkt jetzt ist Ruhe, kommt plötzlich doch noch was gemeines daher. Gerade als wir so schön sassen in einer gemütlichen Runde musste mein Vater auf die Toilette und was soll ich sagen, der beherzte Griff nach seiner Krücke war wohl doch nicht so beherzt gewesen. Denn sie entglitt ihm.Und ? Richtig ...versenkt das Teil in den ewigen Fluten der Stremme. :-) Ich habe noch versucht sie zu greifen aber sie war leider zu schnell beim sinken. Naja, was nicht zu retten ist, ist nun nicht mehr zu retten. Also improvisieren und er nahm ersteinmal den Bootshaken. Was im Nachhinein auch nicht ganz optimal war.

Etwas später dann, als sich die ganze Stock Situation wieder beruhigt hatte, merkten wir das es gegen Abend etwas frisch wurde, wir hatten genau die Eisheiligen erwischt, und ich fragte Andrea ob ich die Heizung anmachen sollte damit es nachher etwas überschlagen ist wenn wir reingehen. Also rein und den Heizungsregler auf warm gestellt. Das Gasgebläse fing an zu pusten aber stellte nach ca 20 sek den Dienst ein. Na Toll und nun ? Die Jungs von der Hafenleitung waren schon weg. Gott sei dank hatten wir ja noch das 3. Boot, das von meinem Bruder und dort funktionierte die Heizung, 

Also kurzer Hand unser Bettzeug auf das andere Boot gebracht und zum Schlafzimmer umfunktioniert, Heizung an und gut war. Dann noch ein wenig draussen gesessen zusammen und den tollen Sonnenuntergang genossen und dann war auch der erste Tag vorbei. Die Nacht war nicht ganz so ruhig wie erhofft weil mein Vater wahrscheinlich durch die ganze Aufregung und dann noch ein Bierchen mehr wie gewohnt, ist ja Urlaub, doch das eine oder andere mal zur Toilette musste. Und da dieser Bootshaken den wir zum Gehstock umfunktionierten, wegen der versenkten Krücke, kein Gummi am unteren Ende hatte, hörte man das Klack, Klack, Klack beim aufsetzen auf den Boden doch hinüber bis auf unser Boot...:-)


Tag 2

Nach einer, ich sage mal vorsichtig, sehr frischen Nacht, es ging runter bis 1 Grad, starteten wir in den 2. Tag. Als erstes beschlossen Andrea und Ich komplett auf dieses Boot mit der funktionierenden Heizung umzuziehen und legten auch gleich los.

In der Zwischenzeit sind auch Christine und mein Vater aufgestanden und ich ging ersteinmal zum Hafenmeister um unsere Brötchen zu holen, die wir bei Ihm bestellen konnten am Vortag, was auch ein echt netter Service ist von den Jungs.

Ausserdem konnte ich Ihm gleich von der defekten Heizung berichten, worauf auch sofort jemand mit gekommen ist um sich das Problem anzusehen. Nach kurzer Zeit stellte sich dann heraus das gar kein defekt vorliegt sondern unser Vorgänger nur die Gasflasche und zusätzlich den Hauptabsperrhahn geschlossen hat. 

Aber zurück ziehen wollten wir dann auch nicht mehr und blieben auf dem anderen Boot. Ausserdem sind die Boote der Kategorie Harmony alle Baugleich.

Nach dem Frühstück gönnten wir uns eine kleine Ruhepause, bevor es schließlich losging. Da die beiden schon lange kein Boot mehr gemietet hatten beschlossen wir zusammen auf einem Boot zu fahren. Dann wurde abgelegt, und wir machten uns in gemütlichem Tempo auf den Weg in Richtung Rathenow. Die Fahrt war entspannt und bot uns die perfekte Gelegenheit, die Landschaft entlang des Wassers in vollen Zügen zu genießen. Ein gelungener Start in einen wundervollen Tag!

 

Gegen 17 Uhr waren wir zurück von einer wunderschönen Bootsfahrt, die uns wirklich begeistert hat. Das Wetter war zwar nur einigermaßen gut, aber das hat der Stimmung keinen Abbruch getan. Den Abend ließen wir gemütlich auf der Terrasse ausklingen und konnten die Erlebnisse des Tages noch einmal Revue passieren lassen. Alles in allem war es ein schöner Tag, der uns mit vielen schönen Momenten in Erinnerung bleibt.

 

 


Tag 3

Nach einem entspannten Frühstück führte uns unser Weg direkt zu Bäcker Thonke. Dort holten wir uns ein paar köstliche, frisch belegte Brötchen – die ideale Verpflegung für unsere heutige Bootsausfahrt. Mit diesen kleinen Leckerbissen und der frischen Brise auf dem Wasser stand einem gelungenen Tag nichts mehr im Weg!

Gegen 12:30 Uhr ging die Fahrt los. Das Wetter war in Ordnung – ein angenehmer Mix aus Sonne und Wolken, der ideale Bedingungen für eine Tour bot. Die Route führte bis nach Rathenow und wieder zurück. Unterwegs gab es viel zu entdecken, und die abwechslungsreiche Landschaft machte die Fahrt besonders kurzweilig. Insgesamt ein rundum gelungener Ausflug, der sowohl entspannt als auch erlebnisreich war.

Gegen 17:30 Uhr machten wir unser Boot wieder im Hafen fest und trafen uns eine halbe Stunde später mit Christine und meinem Vater auf dessen Boot, wo wir den Abend gemütlich ausklingen lassen wollten ohne zu erahnen das es noch sehr interessant und vor allem überaus lustig werden würde.

Knapp eine Stunde später kam plötzlich der Hafenmeister vorbei gelaufen, der um diese Uhrzeit eigentlich schon Feierabend hat und nicht mehr im Hafen ist, und fragte uns ob wir behilflich sein könnten beim anlegen eines Hausbootes welches wohl ein Problem hätte. Natürlich sind wir dieser Bitte gern nachgekommen. Und so kam es das ein paar Minuten später Der Hafenmeister mit einem etwas grösserem Hausboot angefahren kam auf dem sich noch 4 weitere Personen befanden. Dazu zählten eine etwas ältere Frau, ein etwas korpulenter Mann, eine jüngere Frau und ein junger Mann sowie 2 süssen kleinen Hunden. In welchen Verhältnis diese Leute zueinander standen wissen wir nicht. Auch das Problem was dieses Boot hatte war uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt. Also halfen wir das Boot festzumachen und nahmen wieder auf unserer Terrasse Platz und harrten gespannt der Dinge die noch kommen sollten.

Als dann ein paar Minuten später der Hafenmeister mit nicht allzu grosser Freude im Gesicht den Schlauch zum abpumpen des Abwassers auf das Boot zog, ahnten wir bereits wo das Problem liegen könnte. Da diese Leute Ihr Boot genau wie wir am Montag übernommen hatten, war uns eigentlich klar, das der 120l grosse Abwassertank noch nicht voll sein konnte. Demzufolge vermuteten wir, das es sich um ein ,,hartnäckigeres,, Problem handeln müsse. Der Hafenmeister war jedoch zu diesem Zeitpunkt wohl noch guter Dinge das Problem zügig lösen zu können in dem er den Tank entleeren wollte. Als er jedoch feststellte das der Abwassertank nicht voll ist, ging er über, die Toilette zu inspizieren, mit der Erkenntnis, das ein etwas zu fester Stuhl die Funktion der Toilette ausser Betrieb setzte. Die Mieter dieses Bootes beteuerten immer wieder Ihre Unschuld und meinten das der Vormieter dieses Problem verursacht haben musste. Uns stellte sich aber die Frage warum das Problem erst 3 Tage später festgestellt wurde. Mussten diese 4 Personen, 3 Tage lang, nicht auf das stille Örtchen ? Wir wissen es nicht .

Nachdem jedenfalls die Funktionalität des WC´s wieder hergestellt war, packte der Hafenmeister seine Utensilien ein und verabschiedete sich in seinen wohlverdienten Feierabend.

Die jungen Leute und der Mann entschieden sich dann noch nach Premnitz zu fahren und Döner für das Abendbrot zu holen und später wieder in See zu stechen. Die ältere Dame blieb derweil an Bord um auf die beiden Hunde aufzupassen. So kamen wir mit Ihr auch kurz ins Gespräch in dem Sie uns mitteilte das Sie 3 Tage das WC nicht benutzen konnte.

Da sie jetzt allein auf dem Boot war, nutze Sie die Gunst der Stunde, dies jetzt in aller Ruhe nachzuholen. Doch diese Ruhe sollte nur von kurzer Dauer sein.

Ein paar Augenblicke später kam Sie laut keiffend von Ihrem erfolgreichen WC Besuch zurück. Anscheinend hatte das WC die 3 Tägige Toilettenpause nicht gut verkraftet. Das Problem vom Anfang wiederholte sich abermals. Da die arme Frau jetzt komplett überfordert war mit dieser Situation versuchten wir den Hafenmeister zu erreichen, was uns auch gelang.

Er kam dann auch kurze Zeit später wieder, aber wie sich jeder vielleicht vorstellen kann, war er alles andere als erfreut über das erneute Problem. Er tat aber sein bestes um schnellstmöglich zu helfen, was ihm auch gelang. Danach machte er eine weitere kurze Einweisung über die korrekte Benutzung des Marine WC´s und ging dann endgültig in den Feierabend. Kurz darauf erschienen dann auch die anderen vom einkaufen und nachdem sie ihre Döner gegessen hatten legten sie gegen 20:30 Uhr ab und fuhren davon.

Für uns als unbeteiligte war es doch eine sehr unterhaltsame Begegnung. Wir hoffen das die Leute Ihr WC Problem dann in den Griff bekommen haben.

Wir haben dann noch einige Zeit auf de Terrasse gesessen und über die Aktion geredet und sind dann auch ins Bett.

 

 

Tag 4

Tag 4 begann ruhig wie gewohnt. Die Wetterprognose für den Tag war leider nicht besonders vielversprechend, weshalb wir beschlossen, das Boot an diesem Tag im Hafen zu lassen. Stattdessen machten wir uns auf den Weg zum Galm, der etwa 10 Kilometer entfernt liegt. Dort genossen wir ein entspanntes Mittagessen und ließen die besonderen Kindheitserinnerungen an diesen Ort noch einmal aufleben. Es war eine wunderbare Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen und in Erinnerungen zu schwelgen, während wir die friedliche Atmosphäre des Galm genossen. Manchmal sind es genau diese ruhigen, ungeplanten Momente, die einen Tag so besonders machen.

Nach dem gemütlichen Mittagessen auf dem Galm beschlossen Andrea und ich, nach Hause zu fahren. Christine und mein Vater hingegen entschieden sich, noch die letzte Nacht auf dem Boot zu übernachten, um die Zeit auf dem Wasser in vollen Zügen zu genießen. Zu ihrer Überraschung besuchte mein Bruder die beiden am Abend spontan, was den Tag auf eine besonders schöne Weise abrundete.


Tag 5

Heute sind wir bereits um 9 Uhr nach Milow gefahren, um unser Boot abzugeben. Nachdem wir die Übergabe wie erwartet reibungslos abgeschlossen hatten, haben wir noch einen Moment mit Christine und Papa zusammengesessen und ihnen beim Verstauen ihres Gepäcks geholfen. Dabei hatten wir gehofft, meinen Bruder noch zu treffen, doch leider war er bereits unterwegs. Der Abschied fiel uns schwer, denn es war ein wehmütiger Moment, diesen besonderen Ort und all die damit verbundenen Erinnerungen hinter uns zu lassen.

Fazit: Unser Urlaub auf dem Hausboot in Milow war einfach großartig! Die Kombination aus der idyllischen Landschaft, den freundlichen Menschen und der entspannten Atmosphäre im Hafen hat unseren Aufenthalt zu einem echten Highlight gemacht. Besonders hervorheben möchten wir die herzliche Unterstützung der Jungs im Hafen, die alles dafür getan haben, dass wir uns rundum wohlfühlen konnten – ein großes Dankeschön dafür! Ebenso möchten wir uns bei Christine und meinem Vater bedanken, mit denen wir eine wirklich tolle zeit hatten. Alles in allem war es ein wunderbarer, preiswerter Urlaub, und eins ist sicher: Das wird nicht unser letzter Trip auf einem Hausboot in Milow gewesen sein!


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