Kurzgeschichten


Kleine, kurze Geschichten von unseren Gästen, die sie aus ihrem Leben erzählt haben. Natürlich sind die Namen geändert.


Hilfe die Nase

Hilfe die NaseFür diesen Tag war schönes Wetter angesagt, ganze 27 Grad und Sonne. In der Tagespflege volles Haus, also 12 Gäste plus Stammpersonal und einer Praktikantin, welche seit gestern überwiegend in der Betreuung mit anpackt.Nach dem Frühstück ging es wie fast jeden Tag in die Bewegungsrunde!Heute wollte die Betreuungskraft etwas neues mit ihren Gästen ausprobieren, inspiriert durch das Internet. Im Vordergrund der Spaß an der Sache, dann die Bewegung und auch Koordination und Teamgeist sollten gestärkt werden.Also flugs wurden zwei Gruppen gebildet, sich gegenüber sitzend, jeweils ein Spannbettlaken ausgebreitet, festgehalten von beiden Seiten. Die Aufgabe war, dass sich die Gruppen den hübschen bunten Ball mittels Laken abwechselnd zuspielen sollten. Anfangs noch etwas holprig,ging es nach ein paar Minuten schon ziemlich rasant zu, teilweise auch Mithilfe der Füße unter dem Laken und unsere Gäste wurden immer geschickter im " Lakenballwurf", vor allen Dingen aber hatten alle einen Mordsspaß, sogar der Ball wurde immer wieder selbstständig aufgesammelt, wenn er doch mal den Boden berührte. So flog der Ball munter hin und her und immer höher und plötzlich, oh Schreck, oh Graus in Kräuschens Gesichtsmitte, traf die Nase und katapultierte eben Diese auf deren Schoß, sie hielt sie mit den Oberschenkel fest, denn die Silikon nase drohte, auf den Boden zu fallen. Betreuungskraft und Praktikantin rissen die Augen auf Angstschweiß auf der Stirn. Kräuschen, eine hochbetagte Liebe Frau, die jeden Tag die Einrichtung besuchte, hatte vor einigen Jahren aufgrund einer Erkrankung ein Nasenimplantat erhalten, welches täuschend echt aussieht. Alle Gäste und " das Opfer der Ballattacke" selbst relativ unberührt von der Situation, nahmen es sportlich, ein Gast brachte noch einen völlig unkomplizierten Spruch und als die geübte Hand der Chefin die Nase wieder gerichtet hatte ( was mittels Magnet an besagtem Teil) Sekunden Sache war, wurde einfach weitergespielt und gelacht, alsob nichts passiert wäre,nur dieBetreuungskraft brauchte ein paar Minuten, um wieder Fassung zu erlangen! Sie stellte fest, im Alter wird man gelassener, muss doch was dran sein, an dem Spruch und schließlich war ja niemand wirklich zu Schaden gekommen!

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Die Kartoffelernte

Frau Meier hatte seit vielen Jahrzehnten einen Schrebergarten an der Stremme. Früher verbrachte sie zusammen mit ihrem Mann die Sommerzeit hier, beide pflanzten, pflegten, ernteten, weckten ein, kurzum liebten ihren Garten und die lauen Sommer Abende.Es gab Gemüsebeete, Obstbäume, Sträucher mit Beerenobst und natürlich ein paar Kartoffelreihen. Nun war es an der Zeit, sie zu ernten. Also machten sich beide ans buddeln, so viele, schöne große Kartoffeln. Die würden schmecken, als Pellkartoffeln, Puffer, Bratkartoffeln und und und.Eine Kartoffel war besonders groß, Frau Meier hielt sie in der Hand, betrachtete sie und dachte" Irgendwas ist seltsam, war es die Farbe oder die Konsistenz, hm sie wußte es nicht genau?" Und als sie so darüber nach dachte und ja alles passierte in Sekunden, bewegte sich plötzlich die vermeintliche " Kartoffel"!Ein gelle der Schrei entführt es Frau Meiers Kehle und sie schmiss die Erdkröte in hohem Bogen zurück ins Kartoffel Kraut!Der Schock stand ihr ins Gesicht geschrieben und auch die Kröte wird sich nicht weniger erschrocken haben, aber letztendlich erlang Frau Meier ihre Fassung wieder und die Freude über die reichliche Kartoffelernte ließ sie den Schrecken vergessen.Als erstes würde sie einen wunderbaren Kartoffelsalat zubereiten, den ihr Mann so sehr liebte.

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