Offizierskasino Rathenow

Veröffentlicht am 15. Juni 2025 um 15:01

Alles begann mit der Grundsteinlegung am 27. Januar 1909, an

der außer dem Kommandierenden General des III. Armeekorps, General der Infanterie von Bülow, viele Offiziere des Regiments und weitere Herren von Stadt, Kreis und Land teilnahmen. Der Neubau war nötig geworden, weil das alte Kasino am „Paradeplatz“, dem heutigen Schleusenplatz am Kurfürstendenkmal, zu klein geworden war und die Stadt Rathenow Haus und Gartengelände zur Erweiterung ihrer Büros brauchte. Das sogenannte alte Offizierskasino war allen Offizieren trotz seiner geringen und kleinen Räume eine „liebe Heimstätte“gewesen. Nur ungern schied das Offizierskorps aus diesem gemütlichen Heim und zog in den im Villenstil erbauten Neubau. Jedoch erregte besonders der Saal, der im friderizianischen Stil reich mit Stuck verziert und mit Kaiser- und Kommandeursbildern versehen war, dann die Bewunderung aller Gäste.


Originaldokumente der Grundsteinlegung

 

Die im Oktober 2019 gefundenen Beigaben der Grundsteinlegung von 1909, wie die Bleikartusche, ein mit Korken versiegeltes Reagenzglas, Originalfotos, Ausgaben zweier Zeitungen und der damalige Stadtplan sind ebenfalls zu sehen. Die Grundsteinlegung am 27. Januar 1909 stellte übrigens für die damalige Zeit ein ganz besonderes Ereignis dar, wie das gefundene Foto beweist: Denn genau das Bild, das eigentlich zeigt, dass die Bleikartusche vergraben wird, befand sich in dieser. Das heißt: Alle gezeigten Personen waren dafür zweimal an diesem Platz.

Neben den Exponaten illustrieren jede Menge historischer Fotos diese Epoche. Vereinsvorsitzender Dr. Peter Dietze ergänzt: „Wir

haben 2018 angefangen, Stadtgeschichte querbeet in einem großen Raum darzustellen. Beispielsweise die Rathenower Schiff-

fahrtsindustrie oder auch die Braukunst, wir haben ein sehr tolles Bier gebraut. Zu den Zietenhusaren gibt es nun diese Sonderausstellung.“ Die Ausstellung in der Berliner Straße 80 kann dienstags, mittwochs und freitags von 11 bis 17 Uhr sowie Samstags und Sonntags von 13 bis 17 Uhr besucht werden. Das zuvor „herrenlose“ ehemalige Offizierskasino ist der KWR vom Finanzministerium mit dem Ziel übertragen worden, es abzureißen, um weiteren Vandalismus vorzubeugen. Einem Gutachten zufolge war es aus baulicher Sicht nicht mehr zu retten gewesen. Das Grundstück wird in den kommenden Monaten zum Verkauf gestellt.

 

Quelle und weitere Infos findet Ihr hier 

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