Einkaufszentrum, Straßen, Parkplätze: 96 Stunden Messer-Horror in Deutschland

Veröffentlicht am 21. Mai 2025 um 05:58

Zwischen Freitag und Montag kam es bundesweit zu vielen schweren Gewalttaten mit Messern. Die Tatorte reichen von Einkaufszentren über Polizeiwachen bis hin zu Gerichtsparkplätzen. Mehrere Menschen wurden schwer verletzt.

Die jüngsten Messerattacken, etwa in Halle, Bielefeld und Berlin, erschütterten die Republik und machten bundesweit Schlagzeilen. Doch diese Taten sind nur die offensichtlichen Beweise für eine besorgniserregende Entwicklung: Innerhalb von nur vier Tagen kam es bundesweit zu zahlreichen Angriffen mit Messern – auf offener Straße, vor Kneipen, in Wohnungen, Gerichtsgebäuden und sogar gegen Polizeibeamte. Die bittere Bilanz: Viele Schwerverletzte, lebensgefährlich verletzte Beamte und ein elfjähriges Kind im Krankenhaus. Lesen Sie hier eine Auswahl gemeldeter Fälle:

Berlin-Neukölln: Polizist mit Messer lebensgefährlich verletzt

Ein 28-jähriger Mann attackierte am Freitagabend in Berlin-Neukölln einen Polizeibeamten mit einem Messer. Der Täter hatte zuvor versucht, auf dem Gelände eines Polizeiabschnitts ein Einsatzfahrzeug zu beschädigen – wie die „Bild“ berichtet. Der Mann hatte auf dem Revier eine Anzeige erstatten wollen und handelte aus Frust über die lange Wartezeit. Als ihn ein 31-jähriger Beamter ansprach, kam es zur Auseinandersetzung. 

Dabei stach der Mann dem Polizisten in den Hals – das Opfer konnte nur durch eine Notoperation gerettet werden. Der Täter, ein deutscher Staatsbürger mit festem Wohnsitz, wurde kurzzeitig festgenommen, jedoch bereits wenige Stunden später wieder freigelassen. Laut den Beamten könne man nach aktuellem Stand keine gezielte Tötungsabsicht erkennen. 

 

Berlin-Mitte: Messerstich am Alexanderplatz

In der Nacht auf Samstag eskalierte am Alexanderplatz ein Streit zwischen zwei Männern. Ein 23-Jähriger stach einem 31-Jährigen mit einem Messer in den Oberkörper, nachdem es zu einer verbalen Auseinandersetzung im Bereich des S-Bahnhofs gekommen war. Zivilbeamte der Polizei beobachteten die Szene, nahmen die Verfolgung auf und konnten den flüchtigen Täter kurz darauf stellen. 

 

 

Das Messer wurde sichergestellt. Der Angreifer wurde zur Blutentnahme gebracht – er stand möglicherweise unter dem Einfluss von Drogen. Das Opfer überlebte, erlitt jedoch schwere Verletzungen und wird im Krankenhaus behandelt.

 

 

Erfurt (Thüringen): Messerangriff in Wohnung – Mann schwer verletzt

Am Samstagmorgen wurden Polizei und Rettungskräfte zu einem Wohnungsstreit im Erfurter Stadtteil Johannesvorstadt gerufen. In der Wohnung kam es zu einem eskalierenden Konflikt zwischen drei Personen. Ein 37-Jähriger wurde durch den Einsatz eines Messers schwer verletzt, überlebte jedoch. Was genau zum Streit zwischen dem Opfer, einer 34-jährigen Frau und dem 31-jährigen Wohnungsinhaber führte, ist Gegenstand laufender Ermittlungen.

 

 

 

Halle-Neustadt (Sachsen-Anhalt): Messerattacke vor Wohnhaus – Kind unter den Opfern

In Halle-Neustadt ging ein 46-jähriger Mann am Samstag mit einem großen Messer auf drei Menschen los – direkt vor einem Mehrfamilienhaus in der Plattenbausiedlung Halle Neustadt. Neben einem 29-jährigen Mann, der schwer verletzt wurde, traf es auch einen 47-Jährigen und ein elfjähriges Mädchen, die mit Schnitt- und Stichverletzungen ins Krankenhaus gebracht wurden. Alle Beteiligten sind außer Lebensgefahr. 

 

 

Wie die „Bild“ berichtet, soll ein Streit über Kinderlärm der Auslöser für den brutalen Angriff gewesen sein. Die Polizei konnte einen Tatverdächtigen im Inneren des Gebäudes festnehmen, der laut dem „MDR“ aber wieder auf freien Fuß ist. Laut Polizei widersprechen sich die Aussagen zum Tathergang. Die Staatsanwaltschaft sehe derzeit keinen dringenden Tatverdacht gegen ihn. 

 

Kirchheim unter Teck (Baden-Württemberg): Messerangriff nach Streit

In Kirchheim/Teck eskalierte ein Streit auf offener Straße am Samstagmittag blutig. Ein 23-Jähriger stach plötzlich auf einen 28-jährigen Bekannten ein, nachdem sich die beiden laut Polizei zunächst gestritten hatten. 

 

 

Nachdem der Angreifer kurz verschwand, kehrte er zurück, zog ein Messer und verletzte den anderen Mann schwer. Ein Zeuge griff ein und drohte mit einem Polizeiruf, woraufhin der Täter das Messer fallen ließ und flüchtete. 

 

 

Die Polizei konnte ihn kurz darauf festnehmen. Er sitzt nun wegen des Verdachts auf versuchten Totschlag in Untersuchungshaft. Der 28-Jährige erlitt schwere, aber nicht lebensgefährliche Verletzungen und wird in einem Krankenhaus behandelt.

 

 

Arnsberg (NRW): 14-Jähriger attackiert Gleichaltrige mit Messer

In einem Park in Arnsberg eskalierten am Samstagabend sogenannte "Spaßkämpfe" unter Jugendlichen. Offenbar fühlte sich ein 14-Jähriger aus der Gruppe provoziert, zückte ein Messer und griff einen 16-Jährigen an, der sich retten konnte. 

 

 

Bei dem Versuch, das Messer abzunehmen, wurde ein weiterer 14-Jähriger leicht verletzt. Der Täter wurde von der Polizei in Gewahrsam genommen und an seine Eltern übergeben. Gegen ihn wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Alle Beteiligten besitzen die deutsche Staatsangehörigkeit.

 

Limburg (Hessen): Streit um Zigaretten eskaliert – 16-Jähriger verletzt Mann mit Messer

Am Samstagabend kam es am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) Nord in Limburg zu einem Streit zwischen einem 35-jährigen Mann und einem 16-jährigen Jugendlichen aus Frankfurt. Auslöser war offenbar eine weggenommene Zigarettenpackung. 

 

 

Nach einem Flaschenwurf durch den Älteren zückte der Teenager ein Messer und verletzte ihn am Bein. Der Jugendliche und seine beiden Begleiter flüchteten. Das Opfer musste medizinisch versorgt werden. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

 

 

Bielefeld (NRW): Messerangriff in Bielefeld: Fünf Verletzte – Tatverdächtiger Syrer festgenommen

In der Nacht zu Sonntag griff ein Mann vor der Bar „Cuties“ in der nördlichen Bielefelder Innenstadt mehrere Menschen scheinbar wahllos mit einem Messer und einem sogenannten Stockdegen an. Einige der Opfer setzten sich mit Schlägen zur Wehr, dennoch wurden mindestens fünf Personen verletzt – vier von ihnen schwer. 

 

 

Bei dem Tatverdächtigen soll es sich um den 35-jährigen Syrer Mahmoud M. handeln, der zunächst flüchtete, als andere Gäste versuchten, ihn zu überwältigen. Inzwischen wurde er von der Polizei festgenommen. M. lebte laut Medienberichten zuletzt in einer Asylunterkunft in Harsewinkel, wenige Kilometer von Bielefeld entfernt. 

 

Berlin-Mitte: Sicherheitsmann in Berliner Einkaufszentrum attackiert und lebensbedrohlich verletzt

Am Sonntagmittag kam es ebenfalls am Alexanderplatz zu einem brutalen Zwischenfall im Einkaufszentrum „Alexa“ . Wie der "Tagesspiegel" berichtet, wurde ein 27 Jahre alter Sicherheitsmitarbeiter bei einem Einsatz schwer verletzt, nachdem er einen Mann kontrollieren wollte, der zuvor an Verkaufsständen hantiert hatte. 

 

 

Der mutmaßliche Angreifer – ein 50-jähriger Mann – hatte offenbar versucht, sich Zugang zu verschlossenen Bereichen zu verschaffen. Als der Sicherheitsmann ihn zur Kontrolle aufforderte, eskalierte die Situation: Im Verlauf einer körperlichen Auseinandersetzung soll der Mann plötzlich ein Messer gezogen und dem Mitarbeiter in den Oberkörper gestochen haben. 

 

 

Nach der Tat soll der Angreifer den am Boden liegenden Schlüsselbund des verletzten Sicherheitsmannes an sich genommen und in Richtung Alexanderplatz geflüchtet sein. Dort konnte die Polizei ihn wenig später stellen und festnehmen. Wie der "Tagesspiegel" berichtet, bestand beim 27-jährigen Opfer zunächst akute Lebensgefahr. 

 

 

Er wurde mit einer Stichverletzung ins Krankenhaus eingeliefert und dort stationär behandelt. Der 50-jährige Tatverdächtige wurde am Montag einem Haftrichter vorgeführt – inzwischen sitzt er in Untersuchungshaft.

 

 

Krefeld (NRW): Messerangriff wegen Parkplatzstreit

Am Sonntagabend gerieten zwei Männer (56 und 49 Jahre alt) in Krefeld auf einem Parkplatz in Streit. Der Ältere zog ein Messer und stach zu – das Opfer musste ins Krankenhaus gebracht werden. 

 

 

Die Polizei nahm den Tatverdächtigen noch am Tatort fest. Die Staatsanwaltschaft geht von einem versuchten Mord aus, der Mann wurde in Untersuchungshaft genommen. Besonders brisant: Es ist bereits die dritte Messerattacke in Krefeld seit Anfang Mai. In den zwei vorherigen Fällen starben zwei Menschen – eine Verkäuferin in einem Modegeschäft und ein 62-jähriger Mann.

 

Kerpen (NRW): Attacke mit „spitzem Gegenstand“ auf Gerichtsparkplatz 

Unmittelbar vor dem Amtsgericht in Kerpen kam es am Montag zu einem brutalen Angriff. Zwei Männer gerieten im Wartebereich des Gerichts in Streit, kurz danach stach einer von ihnen dem anderen auf dem Parkplatz mehrfach in den Oberkörper. Das 42-jährige Opfer erlitt lebensgefährliche Verletzungen und wurde notoperiert. Der Täter flüchtete mit einem Auto, eine Mordkommission wurde eingerichtet. 

 

 

Der Hintergrund der Auseinandersetzung ist bislang unklar. Wie ein Polizeisprecher „t-online“ sagte, handelt es sich bei dem Verletzten nicht um einen Mitarbeiter des Amtsgerichts. Was die beiden Männer im Gericht gemacht haben, wird demnach noch ermittelt. Auch die genaue Tatwaffe ist unklar, die Polizei spricht lediglich von einem „spitzen Gegenstand", in Medienberichten ist von einem Messer die Rede.



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