
Hamburg – Die Frisur sitzt, die Aktenmappe verdeckt das Gesicht. Mit sorgsam gegeltem Haar erschien am Donnerstag Hamsa M. (19) vor dem Landgericht in Hamburg. Die Vorwürfe gegen ihn wiegen schwer – der Libanese soll eine 18-Jährige beinahe in den Tod getrieben haben.
Konkret lautet die Anklage auf zwei Vergewaltigungen, Bedrohung und gefährliche Körperverletzung. Am 17. Januar soll M. das Mädchen über den Messenger-Dienst Snapchat in ein Hochhaus an der Korallusstraße im Stadtteil Wilhelmsburg in Hamburg gelockt haben.
Im 9. Stock des Gebäudes packte er sie dann laut Anklage am Oberarm und an den Schultern, drückte sie gegen die Wand und bedrohte sie mit dem Tod. Dann forderte er sie zu sexuellen Handlungen auf.
Opfer stürzt auf der Flucht aus dem 6. StockWeiter heißt es: Aus Angst vor ihrem Peiniger kam sie den widerlichen Forderungen nach. Obwohl der Mann nicht von ihr abließ, gelang dem Opfer die Flucht. Die 18-Jährige rannte drei Stockwerke tiefer, kletterte in Panik auf eine Balkonbrüstung und stürzte in die Tiefe. Anwohner hörten aus der Grünfläche vor dem Hochhaus verzweifelte Hilferufe, fanden die Schwerstverletzte und wählten den Notruf. Mit dem Rettungswagen kam sie in die Klinik, überlebt. Doch sie konnte von den Polizisten zunächst nicht vernommen werden.
Polizei kommt dem Täter durch zweite Vergewaltigung auf die SpurDie Kriminalpolizei kam dem Täter nach einer weiteren mutmaßlichen Vergewaltigung am selben Tag auf die Spur. Kaum zu glauben: Hamsa M. soll eine 14-Jährige, die er ebenfalls über Snapchat kennengelernt hatte, in dasselbe Hochhaus gelockt haben.
Sie bedrohte er laut den Ermittlern mit einer Gaspistole, nahm ihr das Handy ab, vergewaltigte sie. Auch ihr gelang die Flucht, sie konnte die Polizei alarmieren. Hamsa M. (damals noch 18) wurde festgenommen, kam in Untersuchungshaft.
Beim Prozess wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen, weil das zweite Opfer noch so jung war.
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